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"Über den richtigen Zeitpunkt, den Mund aufzumachen, oder einfach die Klappe zu halten"

  • SQV
  • 1. Apr.
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Apr.

Bericht vom Alpenquiz 2025 (vielen Dank an den Autor THOMAS KRUTZLER)

"Über den richtigen Zeitpunkt, den Mund aufzumachen, oder einfach die Klappe zu halten"


Da (fast) niemand mehr Berichte ganz liest, zäume ich das Pferd von hinten auf und beginne mit dem finalen Showdown:


Das Schweizer Team
Das Schweizer Team

Innsbruck, 29.3.2023, 21 Uhr, Maria Theresia (also, das Lokal)

Auf der Schweizer Seite Prakhar "I'll pass and then I make a guess" Gupta, der auch schon im Vorjahr im Finale gestanden ist.

Auf der österreichischen Seite Johannes Eibl, eigentlich nur durch eine Wild Card des Verbandes in den Bewerb gekommen (aber verdient, immerhin war er im Vorjahr mit Platz 4 beste Person aus Österreich. 

Das Finale war nicht nur ein Duell zwischen Österreich und der Schweiz, sondern auch zwischen Deutsch und Englisch, das aber in gewohnter Weise äußerst souverän von Nicholas Martin "gemanagt" wurde. Würde sich der ÖQV wieder als "perfect host" erweisen, und den Sieg dem SQV überlassen?

Johannes begann stark und erzielte eine 11:0 Führung, aber Prakhar verkürzte den Rückstand gleich auf 11:7 und ging in weiterer Folge in Führung. Etwa zur Halbzeit stand es 24:11 und für Johannes wurde es laut Nick "langsam knapp".

Dann profitierte er jedoch von Prakhars einzigem Fehler, der Malayische Autohersteller "Proton" wurde nicht nur nicht erkannt, sondern verwechselt und so stand es drei Fragen vor Schluss 17:17.

Johannes entschied sich dann überraschend für Mode und Kosmetik und konnte dank Kenntnis von Christian Diors frühem Tod die Führung zurückholen.

Eine 7er Frage blieb ohne Antwort, so entschied die allerletzte Frage nach 9 Stunden den Event: In welchem Jahr fanden die ersten Olympischen Winterspiele außerhalb Europas und Nordamerikas statt?


Die Finalisten Johannes und Prakhar.
Die Finalisten Johannes und Prakhar.

Auch diese Frage wurde nicht richtig beantwortet, und somit stand mit Johannes Eibl der erste österreichische Sieger des Alpenquizzes fest. Prakhar kann sich immerhin erneut über Platz 2 und den inoffiziellen Titel "bester Schweizer" freuen. (Freuen können sich auch all jene, die die richtige Antwort auf die letzte Frage wissen, kommt doch zu einem Quiz-Event eurer Wahl in einem Land eurer Wahl!)


Im rein männlichen Halbfinale stand Johannes drei Schweizern gegenüber (schon wieder). Zwischenzeitlich (um das Wort einmal richtig zu verwenden) sah es auch wieder danach aus, dass zwei Schweizer das Finale bestreiten, aber Johannes Eibl gelang der Turnaround gegen Kay Wacker, mit dem vermutlich historischen Ergebnis von "0 : -8" (siehe Titel). Im rein Schweizer Halbfinale setzte sich Prakhar gegen Norwin Amiet durch.


Neben der Andreas Kröll Trophy gab es diesmal auch einen Doppelbewerb, der von den beiden Verbänden mit 1.000 Euro dotiert war. Im Final(e) gewannen Michael Domanig & Clemens Streitberger gegen Caroline Kilga  & Elias Lamprecht wobei das Siegerteam schon drei Fragen vor Schluss feststand.


Denkbar knapp war die Entscheidung im Semifinale, wo beide Partien ins Buzzer Shoot-out gingen, die erste sogar ein wahrer Nägelbeißer war, der sich erst in der vierten Frage entschied. Weitere Semifinalteilnehmer waren Ivo Ramoni & Daniel Leitner und Franz Eichhorn & Stefan Wiborny. Im ersten Semifinale gab es auch noch die Prognose eines Teilnehmers über eine nicht getraute Antwort:  "Das wird uns noch leid tun."


Insgesamt acht Doppel hatten sich in zwei Vierergruppen (Round Robin Modus) die Semifinalplätze ausgematcht und dabei spannende Duelle geliefert.


Zurück zum Einzel:

Die Viertelfinali (die Viertelfinals für die Leserinnen aus der Schweiz) verliefen allesamt ähnlich, schnell setzte sich die eine Person ab, und die andere konnte den Rückstand nur noch verkürzen. Dabei zeigte sich auch, dass richtige Antworten leichter zu finden sind, wenn der Druck weg ist, aber auch das ist das Wesen des Quizzes. Oft bemüht, aber daheim auf dem Sofa ist es immer leichter als vor Publikum, selbst wenn einem das gewogen ist. Apropos Publikum: Traditionsgemäß wurden nicht von den Kandidatinnen beantwortete Fragen ans Publikum weitergegeben, und fast immer fand sich dabei die richtige Lösung, selbst bei Fragen nach Chan Chan oder Kaolin (so, wem das was sagt, die/ der sollte sich wirklich! bei Quiz-Events anmelden).


Die Vorrundenphase wurde im Champions' League Modus gespielt, wie es sich für echte Champions geziemt, d.h. jede Person spielte drei Partien, die völlig zufällig ausgelost wurden (ok, für die Nerds, natürlich konnte man nicht zweimal gegen die gleiche Person spielen, und auch nicht gegen sich selber). Mein Lieblingsresultat der Vorrunde: ein ehrenhaftes 0:0 zwischen Wolfgang und Bernd, wo beide sich die gewussten Antworten durch falsche wieder zunichte machten.

Diese Vorrundenmodus und das Format der Duelle (8 Fragen mit Wertigkeit von 4 bis 7) sorgte auch für einige Überraschungen. So schafften es die beiden "Legenden" Marcel Zumstein und Franco Sottopietra jeweils knapp nicht ins Finale, weil das Sample mit insgesamt 24 Fragen, von denen man nur 12 selber als erster bekommt, halt doch recht klein ist, und Pech und Glück oft nahe beieinander liegen. Auch dem Vorjahressieger Rajan Thambehalli gelang der Sprung ins Viertelfinale nicht. Das ist aber durchaus im Sinne des Erfinders Andreas Kröll, der bewusst einen hohen Zufallsfaktor einbauen wollte. Sonst wäre es ja ohnehin langweilig, wenn immer das gleiche passiert und die gleichen Leute gewinnen.


Ein wesentlicher Unterschied zu sonstigen Quizformaten ist ja, dass man potentiell dreifach für eine falsche Antwort bestraft wird. Nicht nur bekommt man keine Punkte für eine richtige Antwort (ok, das ist normal), man bekommt diese Punkte auch noch abgezogen (iihh) und die gegnerische Person kann dann noch "abstauben" (oohh), d.h. aus einer 7 Punkte Führung kann im Extremfall ein 7 Punkte Rückstand werden. Eingedenk dessen gab es sehr oft den Fall, das die richtige Antwort nicht gegeben wurde, weil sich die Person nicht 100% sicher war, während man sonst mit dem "estimated", "lucky" oder "wild"  guess oder gar der berühmten Person "Smith" (wenn die Frage nach dem PDC-Dartweltmeister von 2023 oder dem Agenten in Matrix ist) reüssieren kann.


Nach der Vorrunde wurde eine Tabelle erstellt, wo die besten vier Personen jedes Verbandes ins Viertelfinale aufstiegen. Dabei zeigte sich ein deutlicher Unterschied. Während Ersatzteilnehmer Florian Mehlmann trotz dreier Siege den Aufstieg verpasste, reichten drei Schweizer Personen zwei Siege, um in den Top 4 zu sein.


Organisatorisches:

Zur großen Überraschung meinerseits (und einiger weiterer befragter Personen) wurde der Zeitplan "übererfüllt", obwohl der Bewerb sogar mit einer leichten Verspätung begonnen hatte. Insofern würde sich eine zusätzliche Runde in der Vorrunde anbieten (Dauer etwa eine Stunde), was wohl verhindern würde, dass man ausscheidet, obwohl man alles gewonnen hat. Und vor der "Punktedifferenz" könnte man noch die Anzahl der selbst richtig beantworteten Fragen als Entscheidungskriterium aufnehmen. Zudem sollte man sich auf österreichischer Seite wegen des großen Erfolgs überlegen, ob der Verband nicht einfach die Tickets per Wild Card vergibt. Nein, das Letzte war natürlich ein Scherz.


Entsprechend der Wünsche der Angehörigen von Andreas Kröll wurden auch fleißig Spenden für die Kinderkrebshilfe gesammelt (wie schon beim Halbfinale). Zwischendurch gab es eine Abendessenpause mit leckerem Essen und freundlichem Personal, wie überhaupt der Ort sehr angenehm und geeignet für die Veranstaltung war.


Gelungen ist diese natürlich vor allem dank der intensiven Vorbereitung und der guten Organisation des ÖQV-Teams. Insgesamt vier Spielstationen sorgten für einen reibungslosen und schnellen Ablauf. Anderseits führte das auch dazu, dass einige Partien im "intimen" Kreis zwischen spielenden und moderierenden Personen stattfanden. Das war ein bisschen schade und unverdient, weil viele Partien auch dank der launigen Moderation einen sehr hohen Unterhaltungswert hatten. 

Vereinzelt gingen auch Fragen ans Schiedsgericht, aber da fast mehr wegen technischer Pannen als wegen unklarer Antworten. Überhaupt verliefen beide Bewerbe insgesamt in sehr freundschaftlicher Atmosphäre, auch zwischen den Teilnehmenden aus der Schweiz und Österreich war die Interaktion deutlich größer als voriges Jahr, vermutlich auch weil einige Personen in beiden Blitzligen tätig sind, und natürlich auch, weil man sich im Vorjahr schon mal gesehen hat.


Das Wetter war auch bestens zum Quizzen geeignet, es regnete den ganzen Tag, somit waren die Teilnehmenden nicht von Gedanken des Sightseeings oder Eis essens abgelenkt. So soll es sein.


Moderierende (abgesehen vom Chefmoderator Nick in zufälliger Reihenfolge)

Nicholas Martin, Astrid Rief, Franz Eichhorn, Stefan Wiborny, Stefan Pletzer, Markus Klein, Daniel Leitner, Michael Schimek, Andreas Stolz, Thomas Krutzler


Organisationsteam:

Astrid Rief, Stefan Pletzer, Daniel Leitner

und natürlich auch Dank an die Organisatorinnen der Halbfinali und der Qualifikation fürs Halbfinale



Einzel Halbfinale Johannes Eibl (AUT) 0 vs -8 Kay Wacker (SUI)

Prakhar Gupta (SUI) 10 vs 0 Norwin Amiet (SUI)


Einzel Viertelfinale

Johannes Eibl (AUT) 14 vs -5 Monika Sarbach (SUI)

Prakhar Gupta (SUI) 17 vs 5 Thomas Doppelreiter (AUT)

Claudia Lösch (AUT) 5 vs 21 Kay Wacker (SUI)

Norwin Amiet (SUI) 14 vs -9 Michael Schimek (AUT)


Doppel Finale

Michael Domanig & Clemens Streitberger 11 vs -10 Elias Lamprecht & Caroline Kilga


Doppel Halbfinale

Franz Eichhorn & Stefan Wiborny 7 vs 7 Elias Lamprecht & Caroline Kilga (Elias & Caroline im Buzzer Shoot-out)

Ivo Ramoni & Daniel Leitner 9 vs 9 Michael Domanig & Clemens Streitberger (Michael & Clemens im Buzzer Shoot-out)


 
 
 

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